Weiterhin flexibel und unterstützt von den mobisaar-Lotsinnen und -Lotsen unterwegs im saarländischen ÖPNV

„mobisaar –Mobilität für alle“ seit 01.01.2021 im Wirkbetrieb

Völklingen, 10.05.2021
Nach dem Ende der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektphase von mobisaar – Mobilität für alle gewährt das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr Saarland seit dem 01.01.2021 für die nächsten drei Jahre eine großzügige Anschlussfinanzierung.
Ein guter Grund, für diese gute Nachricht am Rendezvous-Platz in St. Ingbert zusammenzukommen. Pandemiebedingt hatte man sich für einen Termin im Frühjahr entschieden.
Verkehrsministerin Anke Rehlinger, die sich für eine Fortsetzung des Projekts und die unterstützende Finanzierung stark gemacht hatte, betont: „Unser Ziel ist es, allen Saarländerinnen und Saarländern die uneingeschränkte Nutzung von Bus und Bahn zu ermöglichen. Für ältere und auch mobilitätseingeschränkte Menschen ist der Zugang zum ÖPNV ein zentrales Element von sozialer Teilhabe. Durch die hauptamtlichen Lotsen von mobisaar können wir diesem Ziel ein Stück näher kommen. Ich freue mich, dass wir durch Übernahme der ungedeckten Kosten auch weiterhin dazu beitragen, das Projekt fortzuführen.“
Das Projekt
Wer nicht alleine mit Bus und Bahn fahren möchte, dem helfen die mobisaar-Lotsen beim Ein- und Aussteigen und begleiten Fahrgäste auf Wunsch auch von der Haustür bis zum Zielort und wieder zurück. „Wir möchten mit mobisaar dazu beitragen, Zugangs- und Nutzungshemmnisse im ÖPNV abzubauen“, erklärt Elke Schmidt, Geschäftsführerin SNS GmbH (saarVV) und mobisaar-Verbundkoordinatorin.
Insgesamt 62 hauptamtliche Lotsen sind derzeit Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr im Regionalverband Saarbrücken, Saarpfalz-Kreis, dem Landkreis Neunkirchen und Landkreis Saarlouis im Einsatz, um Menschen, die sich Unterstützung wünschen, die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs zu erleichtern. Heute können mehr als 80 % der saarländischen Bevölkerung, auch in ländlichen Räumen, einen Dienst nutzen, der es ihnen ermöglicht, auch ohne Auto mobil zu sein.
Seit Beginn der saarländischen Impfkampagne begleiten die mobisaar-Lotsinnen und -Lotsen zu den Impfzentren und natürlich auch zum Hausarzt.
Unterstützung für den Fahrgast
Trotz pandemiebedingter Aussetzung des Lotsenservices im Frühjahr 2020 gelang es mobisaar, bis Jahresende 2020 sogar Kunden hinzugewinnen, 629 Kunden waren es am 31.12.2020. „Das zeigt uns, wie wichtig die Dienstleistung für unsere saarländischen Kundinnen und Kunden auf einem Weg zum ÖPNV für Alle ist. Besonders wertvoll ist die Gewährleistung der nahtlosen Fortsetzung unserer Dienstleistung durch die Anschlussfinanzierung des Ministeriums. So konnten die mobisaar-Lotsinnen und –Lotsen ihre gute Arbeit ohne Unterbrechung weiterführen. Eine Win-Win – Situation für alle Beteiligten“, so Elke Schmidt weiter.
Dr. Ulli Meyer, Oberbürgermeister der Stadt St. Ingbert, ist froh über die Fortsetzung des Projekts und seiner guten Ideen: „Ich freue mich, dass die Erfolgsgeschichte mobisaar weiterhin unterstützt wird und das erfolgreiche Projekt in den kommenden Jahren gesichert ist. Als Träger der GBQ geben wir den Menschen die Möglichkeit, sich mit den Lotsen mobil in St. Ingbert und dem Saarland zu bewegen. mobisaar ermöglicht so die Teilnahme mobilitätseingeschränkter Bürger am sozialen und gesellschaftlichen Leben.“
Ein Baustein auf dem Weg zur Barrierefreiheit im saarländischen ÖPNV
Der Landesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderung, Prof. Dr. Daniel Bieber weist darauf hin, dass der Lotsen-Begleitservice als Teilbeitrag im komplexen Gefüge der sozialen Teilhabe zu verstehen ist und sieht beim Angebot noch Entwicklungspotential: „mobisaar war von Anbeginn an nicht als Ersatz für einen barrierefreien ÖPNV konzipiert, sondern als Angebot für alle, die Begleitung brauchen. Insofern sind nach wie vor zum Beispiel die Haltestellen auszubauen, was ja glücklicherweise auch vom Land gefördert wird. Es ist aber für mobisaar selbst auch noch einiges zu tun, damit das Angebot dem Anspruch, umfassende soziale Teilhabe zu ermöglichen, auch wirklich genügt: Schaffung eines Angebots in den Tagesrandzeiten und am Wochenende und Einbindung all der Landkreise, die derzeit noch nicht voll angeschlossen sind.“

Dr. Jan Alexandersson, Research Fellow am DFKI GmbH (Deutsches Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz, Universität des Saarlandes) weist auf die eigens entwickelte Fahrgast-App hin: „Wir betreiben, warten und entwickeln die Fahrgast-App am DFKI weiter, um den mobisaar-Kunden eine größtmögliche Freiheit zu gewähren. mobisaarWorld bleibt weiterhin ein integraler Bestandteil der App. Hiermit können die Fahrgäste etwas über den Zustand und die unmittelbare Umgebung der Haltestellen erfahren, um so ihre Reisen besser planen zu können. Und sie können dabei helfen, noch nicht in mobisaarWorld eingetragene Haltestellen zu dokumentieren.“

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