Vier Milliarden Euro Projektvolumen“, 6.8.2020 – mit Hintergrundinformationen zur Saarbahn
Es geht um nichts Geringeres als die Zukunftssicherung einer attraktiven und weltweit nachgeahmten Karlsruher Erfindung: Dem Tram-Train, der es Fahrgästen ermöglicht umsteigefrei aus der Region direkt in die Innenstadt zu fahren. Im Rahmen des Projekts VDV-Tram-Train haben jetzt sechs deutschsprachige Verkehrsunternehmen gemeinsam 504 Regionalstadtbahn-Fahrzeuge ausgeschrieben und warten in den kommenden Monaten auf die Angebote der Fahrzeughersteller. Gesamtprojektvolumen: rund 4 Milliarden Euro. „Das ist ein nie dagewesenes Projekt, auf das wir alle stolz sein können. Ich bin froh und erleichtert, dass unsere dreijährige gemeinsame Arbeit nun Früchte trägt. Jetzt sind wir sehr gespannt auf die Angebote“, betont Ascan Egerer, technischer Geschäftsführer der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK).
Hintergrundinformationen: Anschaffung neuer Saarbahn-Züge
Die Flotte der Saarbahn umfasst derzeit 28 Zweisystem-Stadtbahnfahrzeuge, die seit 1997 beziehungsweise 2000 im Einsatz sind. Im Sommer 2024 sollen die ersten vier der 28 Tram-Train- Fahrzeuge geliefert werden.
Das Besondere an den Saarbahnzügen ist, dass diese Fahrzeuge die städtische Straßenbahninfrastruktur mit dem regionalen Eisenbahnnetz umstiegsfrei verbinden und die Regelwerke der Straßenbahn und Eisenbahn erfüllen. Dabei überbrücken die Züge der Saarbahn auf der Strecke zwischen Saargemünd über Saarbrücken bis Lebach jährlich zwei Millionen Kilometer.
Aus wirtschaftlichen Gründen werden von den 28 Zügen 15 mit einer Zwei- und 13 mit einer Einsystemtechnik ausgestattet. Die Fahrzeuge mit einer Einsystemtechnik können mit 750 Volt Gleichspannung Straßenbahnstreckenabschnitte und Eisenbahnstrecken befahren. Die Zweisystemfahrzeuge können zusätzlich dabei sowohl auf Strecken mit 750 Volt Gleichspannung sowie mit 15000 Volt 16 2/3 Hz Wechselspannung verkehren.
Gemäß aktueller Kalkulation liegen die Investitionskosten zwischen 110 und 130 Millionen Euro. Dank der Großbestellung in Kooperation mit vier weiteren Verkehrsunternehmen hofft die Saarbahn, bis zu 28 Millionen Euro einzusparen.
Instandhaltungsvertrag inklusive
Der Vertragspartner muss nicht nur die Fahrzeuge liefern, sondern auch über die Lebensdauer von 32 Jahren instandhalten.