Das Saarland bekommt ein Kurzstreckenticket. Im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch, 28. Juni, erläuterte Verkehrsministerin Anke Rehlinger gemeinsam mit Elke Schmidt, Prokuristin der saarVV GmbH, die Parameter des neuen Tarifs. Die Ministerin hatte im vergangenen Jahr anlässlich des neuen ÖPNV-Gesetzes angekündigt, dass die Tarifstrukturen im saarländischen Verkehrsverbund verbessert werden. Dabei wurde auch ein Angebot für kurze Distanzen angekündigt. Ab 1. Juli wird es dies nun geben. Bisher hatten lediglich einzelne Verkehrsunternehmen einen Kurzstreckentarif in ihrem Fahrgebiet angeboten, für das gesamte Gebiet des saarVV gab es jedoch kein einheitliches Angebot.
Rehlinger: „Das Kurzstreckenticket für das gesamte Saarland ist wesentlicher Baustein eines kundenfreundlichen und modernen ÖPNV. Wir schließen eine Lücke im bisherigen Tarifsystem und machen die Nutzung des ÖPNV insbesondere unmittelbar an Wabengrenzen deutlich attraktiver.“ Für die Saarländerinnen und Saarländer bedeute das neue Ticket eine deutliche Verbesserung in der Preisgestaltung: „Gerade im Vergleich mit Benzinkosten und Parkgebühren ist das neue Ticket eine lohnende Alternative zum Individualverkehr.“
Der Preis für ein Kurzstreckenticket beträgt 1,90 Euro. Mit ihm können die Nutzer maximal fünf Haltestellenabschnitte zurücklegen, also sechs Haltestellen inklusive der Einstiegshaltestelle. Es darf eine Wabengrenze durchfahren werden. Leerwaben werden nicht eingerechnet.
Das Ticket ist für alle Buslinien im saarVV, für die komplette Linie S1 der Saarbahn und alle Regionalbus-Linien gültig. Das Kurzstreckenticket soll vor allem Gelegenheitsnutzer und Spontanfahrer ansprechen, die den ÖPNV etwa für Erledigungen wie Arztbesuche und kleine Besorgungen nutzen.
Elke Schmidt, Prokuristin der Saarländischen Nahverkehrs-Service GmbH: „Das saarVV-Kurzstreckenticket kann direkt beim Busfahrer oder an den stationären Automaten der Saarbahn gekauft werden. Bei Fahrten mit Start und Ziel innerhalb der Großwabe Saarbrücken ist ein Umstieg weiterhin möglich, ansonsten nicht.“ Die Etablierung des Kurzstreckentarifs im gesamten Saarland sei „ein weiterer wichtiger Schritt, um die Attraktivität des Tarifsystems und damit des ÖPNV zu erhöhen“.
Den Ersparnissen für die Kunden stehen Mindereinnahmen der Verkehrsunternehmen im Bereich der regulären Einzelfahrscheine gegenüber. „Das Land erstattet den Verkehrsunternehmen nachgewiesene Mindereinnahmen“, so die Ministerin. Sie ist sich sicher, dass das Geld gut investiert ist: Das Ticket könne auch ein gutes Einstiegsangebot sein, um aus Gelegenheitsfahrern regelmäßige ÖPNV-Kunden zu machen.
Die Einführung des Kurzstreckentickets ist ein Punkt im Koalitionsvertrag der Landesregierung.
Die Nutzungsbedingungen des neuen Tarifs sind in einem Erklärvideo veranschaulicht: https://youtu.be/kh5nA6dtE74
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